"Wer entscheidet, wenn Sie nicht mehr können?"
Ihre Vorsorge. Ihre Entscheidung. Ihr Schutz.
Vorsorge – Selbstbestimmt in jeder Lebenslage
Es gibt Situationen im Leben, in denen wir nicht mehr selbst entscheiden können. Ob durch Krankheit, Unfall oder altersbedingte Einschränkungen – mit einer durchdachten Vorsorge stellen Sie sicher, dass Ihre Wünsche respektiert und umgesetzt werden. Ohne klare Regelungen müssen Gerichte oder fremde Personen Entscheidungen über Ihre Betreuung und Finanzen treffen.
Wir helfen Ihnen, die richtige Vorsorge zu treffen, um sich und Ihre Familie zu schützen.
1. Vorsorgevollmacht
Ihre Entscheidungen in sicheren Händen
Mit einer Vorsorgevollmacht bestimmen Sie, wer in Ihrem Namen handeln darf, falls Sie selbst nicht mehr dazu in der Lage sind. Damit vermeiden Sie, dass im Ernstfall ein Gericht einen Betreuer bestimmt, den Sie nicht selbst gewählt haben.
Ihre Vorteile:
- Selbstbestimmung bewahren: Sie entscheiden, wer für Sie handeln darf.
- Entlastung für Angehörige: Ihre Familie muss keine schwerwiegenden Entscheidungen ohne klare Anweisungen treffen.
- Flexibilität: Sie können genau festlegen, welche Bereiche Ihre Vertrauensperson übernehmen soll.
1.1 Vollmacht in vermögensrechtlichen Angelegenheiten
Diese Vollmacht regelt finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen. Sie ermöglicht Ihrer Vertrauensperson, für Sie in folgenden Bereichen zu handeln:
- Verwaltung von Konten und Bankgeschäften
- Abschluss, Änderung und Kündigung von Verträgen
- Immobilienverwaltung, Kauf oder Verkauf von Eigentum
- Vertretung gegenüber Behörden, Versicherungen und Finanzämtern
Warum ist diese Vollmacht wichtig?
Ohne eine Vorsorgevollmacht können Angehörige nicht automatisch über Ihr Vermögen verfügen. Ein gerichtlicher Betreuer könnte eingesetzt werden, was oft mit Verzögerungen und Unsicherheiten verbunden ist.
1.2 Vollmacht in nicht vermögensrechtlichen Angelegenheiten
Neben finanziellen Entscheidungen geht es bei einer Vorsorgevollmacht auch um persönliche und medizinische Angelegenheiten. Ihre Vertrauensperson kann wichtige Entscheidungen für Sie treffen, darunter:
- Zustimmung oder Ablehnung medizinischer Behandlungen
- Entscheidung über künstliche Ernährung oder lebensverlängernde Maßnahmen
- Wahl der Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung
- Organisation und Koordination Ihrer persönlichen Betreuung
Warum ist diese Regelung wichtig?
- Sie bestimmen selbst, wer im Ernstfall über Ihre medizinische Versorgung entscheidet.
- Ihre Familie wird vor schwierigen und emotional belastenden Entscheidungen geschützt.
2. Betreuungsverfügung
Selbst bestimmen, wer Sie betreut
Falls ein Gericht eine Betreuung für Sie anordnet, können Sie mit einer Betreuungsverfügung festlegen, wer diese Aufgabe übernehmen soll – und wer nicht. So behalten Sie die Kontrolle darüber, wer sich um Ihre persönlichen Angelegenheiten kümmert.
Ihre Vorteile:
- Vermeidung von Fremdbetreuung: Sie bestimmen selbst, wer Ihr Betreuer sein soll.
- Klarheit für das Gericht: Ihre Wünsche werden im Ernstfall rechtlich berücksichtigt.
- Sicherheit für Angehörige: Ihre Familie weiß, wer Ihre Betreuung übernehmen soll und muss keine gerichtlichen Entscheidungen abwarten.
Wann wird eine Betreuungsverfügung wichtig?
- Wenn Ihre Vorsorgevollmacht nicht alle notwendigen Bereiche abdeckt.
- Wenn Ihr Bevollmächtigter bestimmte Rechtsgeschäfte nicht übernehmen darf (z. B. Erbscheinanträge oder Scheidungsverfahren).
- Wenn Sie sicherstellen möchten, dass eine bestimmte Person nicht als Betreuer eingesetzt wird.
3. Patientenverfügung
Mit einer Patientenverfügung bestimmen Sie, welche medizinischen Maßnahmen ergriffen oder unterlassen werden sollen, falls Sie nicht mehr entscheidungsfähig sind. Ihre Wünsche sind für Ärzte und Angehörige bindend.
Warum ist eine Patientenverfügung wichtig?
- Selbstbestimmung sichern: Sie entscheiden im Voraus, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen oder ablehnen.
- Schutz vor Überbehandlung: Sie können festlegen, ob und wann lebensverlängernde Maßnahmen unterlassen werden sollen.
- Entlastung für Angehörige: Ihre Familie muss keine schwierigen Entscheidungen ohne Ihre Vorgaben treffen.
Welche Bereiche werden geregelt?
- Zustimmung oder Ablehnung zu bestimmten medizinischen Eingriffen
- Umgang mit lebensverlängernden Maßnahmen wie künstlicher Ernährung oder Beatmung
- Festlegung von Schmerztherapien und palliativmedizinischer Versorgung
Rechtliche Sicherheit
Die Patientenverfügung ist nach § 1827, 1828 BGB bindend, sofern sie auf die aktuelle Lebens- und Behandlungssituation zutrifft.